Am bekanntesten ist jedoch die Motorsirene Typ E57 (mechanische Sirene) und kommt noch am meisten zur Anwendung. Die Motorsirene besteht vom Aufbau aus einer schaufelradähnlichen Trommel und einem diese umschließenden löchrigen Gehäuse. Die Trommel wird von einem Elektromotor angetrieben. Durch das Drehen der Trommel entsteht ein Luftstrom, der durch die Löcher im Gehäuse nach außen entweicht. Dabei wird der Luftstrom immer wieder durch diese Löcher unterbrochen und es entsteht ein Ton. Die Tonhöhe ist von der Drehzahl der Trommel abhängig. Durch das Anlaufen und Auslaufen des Motors ergibt sich ein höher und tiefer werdender Ton, was dann als charakteristischer an- und abschwellender Heulton zu hören ist. Die Lautstärke des Heultons liegt bei 101 dB(A) in 30 m Entfernung und einer Tonhöhe von (420 ±16,5) Hz bei (2.800 ±110) Umdrehungen pro Minute. Die Reichweite ist von der örtlichen Bebauung und der herrschenden Windrichtung abhängig.
In Marburg gibt es in allen Stadtteilen Sirenen, außer in der Kernstadt und den Marburger Stadtteilen Ockershausen, Wehrda sowie Cappel. Neben der digitalen Alarmierung über die Tetra-Pager werden die Feuerwehren zusätzlich analog über die mechanische Sirenen, durch die Zentrale Leitstelle vom Landkreis Marburg-Biedenkopf, alarmiert. Eine Umstellung von einer analogen auf eine digitale Sirenenalarmierung und der Aufbau weiterer elektischen Sirenen in Marburg ist geplant.
Die meisten werden das Heulen einer Sirene schon mal gehört haben und sind vermutlich der Meinung, dass dieses nur für die Feuerwehr gedacht ist, doch dies stimmt nicht ganz. Die Sirenen haben zwei Aufgaben, zum einen für die Alarmierung von Feuerwehren, aber auch zur Warnung vor Gefahren der Bevölkerung!
In den letzten Jahrzenten ist man immer mehr zu einer „stillen Alarmierung“ der Feuerwehren über Funkalarmempfänger (analoge Technik) bzw. Tetra Pager (digitale Technik) übergegangen. Mancherorts werden die Sirenen jedoch noch für die Alarmierung der Feuerwehr verwendet. Bis zum Ende des Kalten Krieges gab es ein flächendeckendes Sirenennetz, diese wurden jedoch immer mehr zurückgebaut und fanden dann meist nur noch Verwendung für die Alarmierung der Feuerwehr.
Zur Warnung der Bevölkerung gewinnen die Sirenen heutzutage immer mehr an Bedeutung. Die Sirenen werden nach und nach von analoger auf digitale Technik umgestellt und das Sirenennetz weiter ausgebaut, um die Zivilbevölkerung bei Großschadenslagen oder im Katastrophenfall darüber warnen zu können.
Nun wissen wir, dass die Sirenen mehrere Aufgaben haben und somit auch verschiedene Signaltöne verwenden. Doch wie erkennt man den Unterschied der Signaltöne, was ist die Bedeutung und wie muss ich mich verhalten, wenn die Sirene heult? Im Überblick zeigen wir daher die verschieden Sirenentöne mit ihrer Bedeutung und Verhaltensregeln auf. Die drei Sirenentöne sollte jeder Mitbürger*in kennen, um sich beim Sirenenheulen auch richtig zu verhalten, denn es könnte Ihr Leben davon abhängen!
Die hier dargestellten Hörbeispiele der Sirenentöne stammen von einer mechanischen Motorsirene Typ E57.