Einsatzbericht
Der Brand eines Wohnhauses in der Maurerstraße in Marburg löste am Abend des 9. Januar 2009 einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst aus.
Gegen 18:15 Uhr erreichte die Zentrale Leitstelle der Feuerwehr der erste Notruf des Bewohners eines Mehrfamilienhauses in der Neuen Kasseler Straße, gemeldet wurde ein Zimmerbrand. Innerhalb kurzer Zeit folgten weitere Notrufe von Bewohnern, die in den oberen Geschossen von Rauch und Feuer eingeschlossen waren.
Zunächst wurde von der Zentralen Leitstelle der Führungsdienst der Feuerwehr Marburg und der zweite Zug der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte sowie erste Rettungsmittel alarmiert. Infolge der weiteren Notrufe und der Vielzahl der in dem Objekt gemeldeten Bewohner ( 28 ) wurden der erste Zug der Freiwilligen Feuerwehr Marburg – Mitte und zahlreiche weitere Rettungsmittel nachalarmiert.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte, ca. sieben Minuten nach dem ersten Notruf, standen eine Wohnung im ersten Obergeschoss sowie Teile des Treppenhauses in Brand. Eigene Löschversuche der Bewohner waren erfolglos geblieben. Offene Flammen schlugen aus der Brandwohnung des Wohnhauses. An mehreren Fenstern im dritten und vierten Obergeschoss machten Menschen auf sich aufmerksam. Insgesamt sieben Personen und ein Hund wurden über die Drehleiter des zweiten Zuges aus Ihrer Notlage gerettet, da das Holztreppenraum zu dieser Zeit aufgrund der Verrauchung und des Brandes nicht mehr begehbar war. Der Brand hatte sich zu diesem Zeitpunkt über das Treppenhaus bereits bis zum vierten Obergeschoss ausgebreitet.
Im Einsatzverlauf räumte die Polizei auch das Nachbargebäude vorsorglich, da ein Übergreifen des Brandes zu diesem Zeitpunkt nicht auszuschließen war.
Aufgrund der Rauchgasaufnahme wurden im Verlauf des Einsatzes insgesamt 17 Personen vom Rettungsdienst und den Notärzten betreut. Davon wurden neun Personen zur weiteren Untersuchung und Betreuung in das Krankenhaus nach Marburg - Wehrda und zum Klinikum auf die Lahnberge gebracht.
Die Versorgung der Einsatzkräfte erfolgte über eine Einheit der Stadtteilfeuerwehr Marburg – Cappel durch die Bereitstellung des Abrollcontainers „Betreuung“. Die Stadtwerke Marburg stellten einen Gelenkbus als Aufenthaltsmöglichkeit für die evakuierten Bewohner und die durchgefrorenen Einsatzkräfte zur Verfügung.
Die Neue Kasseler Straße sowie die angrenzenden Straßen wurden von der Polizei Marburg abgeriegelt und der Verkehr weiträumig umgeleitet.
Insbesondere die klirrende Kälte sorgte für erhebliche Beeinträchtigungen im Verlauf des Einsatzes. So gefror das Löschwasser um die Einsatzstelle herum innerhalb weniger Minuten, Schläuche platzten durch die aufgrund des Brandes geborstenen Fensterscheiben des Wohnhauses und die teilweise durchnässten Einsatzkräfte waren den Temperaturen um minus 8° Celsius ausgesetzt.
Gegen 23 Uhr löste die Freiwillige Feuerwehr Marburg - Marbach die bis zum Schluss an der Einsatzstelle verbliebenen Kräfte des zweiten Zuges der Freiwilligen Feuerwehr Marburg ab und übernahm die nächtliche Brandwache.