Bürgerinformationen

Brandgefahren im Haushalt? Wer denkt schon so wirklich darüber nach!

Bitte lesen Sie sich die nachfolgenden Bürgerinformationen aufmerksam durch, damit Sie die Gefahrenschwerpunkte in Ihrem Haushalt kennenlernen können. Die Sicherheitstipps informieren über die Möglichkeit zur Verhütung von Gefahren, die im alltäglichen Leben vorkommen können, und wie Sie geeignete Gegenmaßnahmen treffen können.

Für weitere Fragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ihre Sicherheit ist unser Ziel!

Beachten Sie daher bitte unsere Sicherheitstipps!

Clipart @ Feurian

Himmelslaternen

So schön aber brandgefährlich!

 

Himmelslaternen werden auch als Kong-Ming-Laterne / Kongming-Laterne bezeichnet. Ihr Ursprung liegt vor fast 2.000 Jahren in China. Dort wurde sie vom chinesischen Militärführer Zhuge Liang (181-234 n. Chr.), der auch Kongming genannt wurde, entwickelt. Sie wurde zum Transfer von militärischen Informationen für sein Königreich eingesetzt und die Sichtbarkeit über viele Kilometer für die Kommunikation genutzt. Überlieferungen zufolge waren seine Armeetrupps von Feinden umzingelt. Mithilfe der Himmelslaternen, auf die eine Botschaft geschrieben und die in großer Entfernung sichtbar waren, soll er um Hilfe für seine Truppen gebeten haben.

In Asien werden Himmelslaternen heutzutage noch traditionell zum chinesischen Neujahresfest oder dem Yee-Peng-Festival im thailändischen Chiang Mai steigen gelassen. Ab Anfang der 2000er Jahre wurden sie auch in Deutschland sehr beliebt. Sie werden im Handel auch unter Sky-Laterne, Skyballon, Glückslaterne, Wunschlaterne, Fluglaterne, Partyballone, Himmelsfackeln und vielen anderen Namen verkauft.

Das Steigenlassen von Himmelslaternen soll Glück sowie Gesundheit symbolisieren und ist daher ein sehr beliebter Brauch. Doch Vorsicht, denn seit 2012 ist das Steigenlassen von Himmelslaternen aufgrund einiger schwerer Brände in ganz Deutschland verboten worden. Dazu hat jedes Bundesland eigene Gesetzte und Verordnungen zu den Himmelslaternen erlassen. Bei einem Verstoß drohen je nach Bundeland hohe Bußgeldstrafen von bis zu 5.000 €. Wer eine Fluglaterne steigen lässt und dadurch einen Brand verursacht, haftet für den entstandenen Schaden. Es ist mit zivilrechtlichen Schadensansprüchen und einer Gefängnisstrafe wegen fahrlässiger Brandstiftung zu rechnen. 

Himmelslaternen

 

Doch was sind Himmelslaternen und warum sind sie so brandgefährlich?

Himmelslaternen sind unbemannte Flugkörper mit Eigenantrieb und lassen sich nicht steuern. Ihr Material besteht aus einer Hülle aus Reispapier, Seidenpapier oder Wachspapier, welches ein dünnes, lichtdurchlässiges Papier ist, und einem Drahtgestell oder Bambusspan zur Stabilisierung. Sie haben einen Durchmesser von bis zu 60 cm und eine Höhe von bis zu 1 m. Durch diese Leichtbauweise wiegt so eine Himmelslaterne ca. 60 g. Am unteren Ende der Himmelslaterne ist eine Feuerquelle befestigt. Diese besteht z. B. aus einem mit einer brennbaren Flüssigkeit oder Wachs getränkten Stück Baumwollstoff oder Brennpaste. Durch die Flamme wird die Luft im Inneren der Laterne erwärmt und drängt nach oben, was der Himmelslaterne den nötigen Auftrieb gibt. Dieser Vorgang ist wie beim Heißluftballon, nur im Kleinformat. Steigen Himmelslaternen erst einmal in den Himmel auf, hat man keinen Einfluss mehr darauf, was diese Himmelslaternen so gefährlich macht. Ihre Flugrichtung, Flughöhe und der Landeort sind nicht mehr beeinflussbar. Die Himmelslaternen steigen je nach Herstellerangaben bis zu einer Flughöhe von 800 m, haben eine Brenndauer bis 30 min und können in dieser Zeit mehrere Kilometer zurücklegen. Alle hier aufgeführten Zahlen sind ca. Angaben und können je nach Bauart und Hersteller sowie der gegebenen Wetterlage in der Umgebugn der Himmelslaternen abweichen.

Bleiben Himmelslaternen in Bäumen hängen oder fallen brennend auf Gebäude, Wald, Wiesen und Felder herab, kann dies schnell gravierende Folgen haben. Dies zeigten bereits mehrere Brände, die durch Himmelslaternen verursacht wurden, wie der unten aufgeführte Brand vom Krefelder Zoo. Steigen Himmelslaternen zu hoch, können sie den Flugverkehr erheblich stören. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) verbietet daher das Steigenlassen von Himmelslaternen in einem Umkreis von 1,5 km von Flugplätzen grundsätzlich.

Zwei gute Alternativen zu Himmelslaternen sind Flying-Wish-Paper und LED-Ballons. Flying-Wish-Paper ist ein Papier, auf das man seinen Wunsch schreibt, es zusammenrollt und im Anschluss anzündet. Dabei fliegt das Papier maximal 1,5 hoch und erlischt bereits beim Aufsteigen. LED-Ballons sind Luftballons, die mit einem leichten Gas (z. B. Helium) gefülltsind. Im Inneren bringen den Ballon dann Knicklichter oder LEDs zum Leuchten.

 

 

Sicherheitstipps

  • Das Steigenlassen von Himmelslaternen ist in ganz Deuschland verboten!
  • Machen Sie sich mit den Gesetzen & Vordnungen Ihres Bundeslandes zu Thema Himmelslaternen vertraut!
  • Bei Beantragung von Sondergenehmigungen fragen Sie bei den örtlichen Ordungsbehörden nach, diese Möglichkeit ist jedoch nicht in jedem Bundesland vorhanden. 
  • Wer doch eine Genehmigung erhält, sollte zusätzlich einen Antrag zum Aufstieg von Fluglaternen bei der DFS stellen.

  

 

Brand Krefelder Zoo

Diese Brandkatastrophe zeigt, wie gefährlich das Steigenlassen von Himmelslaternen ist.

In der Silvesternacht kam es am 01. Januar 2020 gegen 0:40 Uhr zu einem verheerenden Brand im Krefelder Zoo, der durch Himmelslaternen verursacht wurde.

Das Affenhaus brannte vollständig nieder und über 50 Zootiere verstarben in den Flammen oder aufgrund einer Rauchgasintoxikation. Fünf Borneo-Orang-Utans, zwei Gorillas, darunter der 45-jährige Silberrücken Massa, der seit 40 Jahren in Krefeld lebte, ein Schimpanse, zwei Flachlandgorillas, drei Goldene Löwenäffchen, zwei Silberäffchen und sechs Zwergseidenäffchen sowie einige Vögel und Flughunde verstarben. Wie durch ein Wunder überlebten diesen Brand leicht verletzt die zwei Schimpansen Bally und Limbo. Sie waren zum Zeitpunkt des Brandes in zwei Boxen im Gorilla Garten.

Noch während die Ermittlungen der Polizei liefen, meldeten sich die Verursacher des Brandes bei der Polizei. Verursacht hatte den Brand eine 60jährige Frau mit ihren zwei erwachsenen Töchtern aus Krefeld. Sie hatten 5 Himmelslaternen im Internet bestellt und mit guten Wünschen steigen lassen. Dabei war ihnen nicht bekannt, dass das Steigenlassen von Himmelslaternen in Deutschland nicht erlaubt ist. Die Himmelslaternen kamen im Krefelder Zoo herunter, wobei eine auf dem nordöstlichen Dach des Affenhauses landete und den Brand verursachte.

Die Feuerwehr war innnerhalb weniger Minuten nach Ausbruch des Feuers vor Ort, konnte jedoch diese Brandkatastophe leider nicht mehr verhindern.

 

 

Gesetzeslage

Hier haben wir nur ein paar der Gesetzestexte aufgeführt, die mit diesem Thema in Verbindung stehen. Weitere Auskünfte kann Ihnen Ihr Rechtsbeistand des Vertrauens mitteilen. 

Das Steigenlassen von Himmelslaternen ist in ganz Deutschland verboten! Die dementsprechende Gesetzeslage ist jedoch Ländersache, daher informieren Sie sich über den genauen Gesetztesext in Ihrem Bundesland. Der hier aufgeführte Gesetzestext gilt für das Bundesland Hessen.

 

Gefahrenabwehrverordnung gegen das Aufsteigenlassen von ballonartigen Leuchtkörpern

§ 1

In Hessen ist es verboten, ballonartige Leuchtkörper, bei denen die Luft mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen erwärmt wird, insbesondere Flug– oder Himmelslaternen, aufsteigen zu lassen. 

 

Videos

 

Hochwasser

Damit Ihnen nicht das Wasser bis zum Halse steht!

 

Wenn Sie in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnen, ist es wichtig, rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen zu treffen und das Verhalten auf diese Gefahren abzustimmen.

Staat und Gemeinden treffen Schutzmaßnahmen und Vorbereitungen, um die Auswirkungen solcher Schadensereignisse zu begrenzen. Daneben kann auch jeder Einzelne durch gezielte Vorbereitungen Schäden vermeiden oder vermindern.

Um insbesondere die Gefährdung in Wohnbereichen einschätzen zu können, sollten Sie zunächst die für Sie kritische Hochwassermarke (ggf. über Ihre Gemeinde) abklären. Gleiches gilt für die zu erwartenden Grundwasserstände.

Generell ist zu beachten, dass die Versorgung mit Strom, Trinkwasser und Lebensmitteln bei Hochwasser und auch nach Ende der unmittelbaren Hochwassergefahr beeinträchtigt oder unterbrochen sein kann.

Mit der Beachtung folgender Hinweise können Sie dazu beitragen, sich auf eine Hochwassersituation vorzubereiten bzw. diese besser durchzustehen. Über Ihre Gemeinde erhalten Sie weitere Informationen und Hinweise.

Hochwasser2   Hochwasser1

 

 

Sicherheitstipps

  • Informieren Sie sich bei steigendem Wasser über eine mögliche Hochwassergefahr. Schalten Sie den Hörfunk ein und schauen Sie auch in die Videotext-Tafel Ihrer regionalen Fernsehsender. Halten Sie ein batteriebetriebenes Radio mit Ersatzbatterien bereit, falls die Stromversorgung ausfällt. Sollte sich die Situation zuspitzen, dann geben Sie die Warnung auch an Ihre Nachbarn, insbesondere ältere und hilfsbedürftige Personen, weiter. Vermitteln Sie auch Ihren ausländischen Nachbarn mit einfachen Worten die Gefahr.
  • Halten Sie eine Mappe mit persönlichen, wichtigen Papieren und Dokumenten bereit. Stellen Sie persönliches Gepäck (Kleidung, Schlafsack, Gummistiefel usw.) zusammen. Vergessen Sie nicht Ihre Medikamente! Sorgen Sie rechtzeitig für eine eigene persönliche Grundausrüstung.
  • Denken Sie daran, dass die Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen ihre eigene  Ausrüstung für Notfälle brauchen und sie diese daher nicht an Sie verleihen können.
  • Sorgen Sie rechtzeitig dafür, dass Kranke und pflegebedürftige Personen möglichst bei Verwandten oder Freunden untergebracht werden. Denken Sie daran, dass die Hilfsorganisationen in diesen Fällen stark belastet sind.
  • Räumen Sie frühzeitig Ihren Keller, Ihre Garage und tiefer liegende Räume. Gehen Sie von vornherein so vor, dass nicht mehrmals das gleiche Mobiliar in die Hand genommen werden muss. Die Feuerwehr kann nur in Ausnahmefällen helfen. Setzen Sie Ihre Eigenleistung auch während des Hochwassers fort und helfen Sie Nachbarn.
  • Sorgen Sie dafür, dass der Strom in den überfluteten Räumen und in der Heizungsanlage abgeschaltet wird.
  • Sorgen Sie für Notbeleuchtung - beispielsweise mit Taschenlampen. Treffen Sie mit Ihren Nachbarn eine Vereinbarung für den Fall, dass Ihr Telefon ausfällt. Denken Sie daran, dass auch Mobilfunknetze ausfallen können. Machen Sie sich bei Notfällen durch lautes Rufen am Fenster bemerkbar.
  • Schalten Sie Ihre Heizungsanlage rechtzeitig ab, unterbinden Sie die Ölzufuhr, schließen Sie Gasventile. Falls es die Zeit noch zulässt, lassen Sie Brenner oder Thermen ausbauen. Denken Sie daran: Die örtlichen Heizungsinstallateure haben bei drohendem Hochwasser viel zu tun.
  • Sichern Sie Ihre Öltanks, zum Beispiel durch Verankern. Entfernen Sie Behälter mit Altöl, Säuren, Farben, Lacken usw.. Öl und andere Stoffe verschmutzen das Wasser und die Umwelt.
  • Bringen Sie Fahrzeuge aus hochwassergefährdeten Garagen und Parkplätzen. Erkundigen Sie sich frühzeitig, wo Sie Ihre Fahrzeuge abstellen können.
  • Die Feuerwehr stellt während des Hochwassers grundsätzlich keine Pumpen leihweise zur Verfügung, um eindringendes Wasser aus Kellern und Räumen auszupumpen.
  • Für das Abdichten von Kellerfenstern oder Hauseingängen können Sandsäcke, Schalttafeln, dicke Folien und Silikon vorgehalten werden.
  • Warnungen zu möglichem Hochwasser erfolgen über die lokalen Radiosender, sowie durch Lautsprecherdurchsagen der Polizei und Feuerwehr.

 

 

Hotel

Buchen ohne zu fluchen!

 

Die Deutschen gelten als sehr reiselustig. In den meisten Fällen quartiert man sich in einem Hotel ein. Auch hier können Gefahren auftreten. Daher machen Sie sich mit ihrem neuen Umfeld vertraut.

NotausgangNotausgang   Fluchtplan   Sammelplatz

 

 

Sicherheitstipps

  • Machen Sie sich mit den Fluchtwegen und Notrufeinrichtungen vertraut.
  • Prüfen Sie, wie Sie die Fenster öffnen und schließen können.
  • Wenn vorhanden, machen Sie sich mit der Klimaanlage vertraut, wie Sie diese abschalten können.
  • Erkunden Sie, wie die Rettungswege (Flure, Treppenräume) verlaufen und Sie den nächsten Ausgang ins Freie erreichen. Ein Flucht- und Rettungswegeplan sollte in jedem Zimmer aushängen.
  • Rauchen Sie nur in ausgewiesen Raucherbereichen.
  • Prüfen Sie, ob die Notausgänge nicht verstellt sind und ob sie sich öffnen lassen (nur wenn sie nicht alarmgesichert sind, dies ist durch einen Aufkleber an der Tür gekennzeichnet).
  • Informieren Sie sich, wie im Notfall die Hotelgäste alarmiert werden.
  • Klären Sie ab, wie Sie selbst in einem Notfall Hilfe holen können (z. B. Notrufnummer, Rezeption).
  • Stellen Sie den Standort des nächsten Feuerlöschers oder Wandhydranten fest.
  • Beim Duschen schließen Sie bitte die Badtür. Der entstehende Wasserdampf kann auch den Rauchmelder im Hotelzimmer auslösen.

 

 

Hydranten

Stehen Sie auf dem Schlauch?

 

In 90 Prozent aller Fälle löschen die Feuerwehren Brände mit Wasser. Das benötigte Löschwasser bekommen sie aus Wasserentnahmestellen im Straßenbereich, die als Überflur- oder Unterflurhydranten bezeichnet werden. Um Beschädigungen zu vermeiden und Verkehrsbeeinträchtigungen auszuschließen, werden heute überwiegend Unterflurhydranten verwendet.

Hydrant1

 

Die Städte und Gemeinden sind verpflichtet, genügend Hydranten zur Verfügung zu stellen, damit die Feuerwehren nicht  "auf dem Schlauch stehen" und innerhalb weniger Minuten eine gute Löschwasserversorgung aufbauen können. Obwohl die Städte und Gemeinden ausreichend Hydranten zur Verfügung stellen, ist es leider oft unmöglich, von dort auch Löschwasser zu fördern, denn die Unterflurhydranten sind oft zugeparkt.

Hydrant2

 

Auch wenn die Feuerwehren in ihren Feuerwehrfahrzeugen eigene Wasservorräte mitführen, so sind diese schnell verbraucht, wenn im Ernstfall ein Brand zu löschen ist. Wir sind darauf angewiesen, in wenigen Minuten über die Hydranten Löschwasser zu fördern. Wertvolle Zeit vergeht, wenn zugeparkte Hydranten nicht genutzt werden können, oder wenn vereiste Hydranten erst zugänglich gemacht werden müssen. Parken Sie immer so, dass Sie die Feuerwehren nicht behindern.

Hydrant

Hydrant

 

 

Sicherheitstipps

  • Parken Sie nicht auf Hydrantendeckeln. Teilweise befinden sich die Hydrantendeckel auch auf Gehwegen. Auch diese müssen freigehalten werden.
  • Befindet sich auf Ihrem Grundstück oder dazugehörenden Gehwegen ein Hydrant, dann muss dieser jederzeit zugänglich sein.
  • Im Winter muss der Hydrant von Eis und Schnee freigehalten werden.

 

 

 

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