Beitragsarchiv
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Heutzutage hält die Technik immer mehr Einzug in unserem Alltag, doch wehe wenn diese mal versagt. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf fielen am 03. September 2014 ab 12:00 Uhr viele Telefonleitungen aus. Hiervon waren auch die Notrufnummern 112 und 110 betroffen.
Diese waren weder über das Festnetz noch über das Mobilfunknetzt zu erreichen. Doch wie kann man nun seinen Notruf absetzten um schnelle Hilfe zu bekommen?
Ein Krisenstab wurde im Gefahrenabwehrzentrum zusammengerufen und auch dienstfreie Mitarbeiter der Rettungsleitstelle wurden alarmiert, um die Maßnahmen zu koordinieren. Zur Kommunikation mit anderen Dienststellen kamen Mobiltelefone und auch ein Satellitentelefon zu Einsatz.
Alle 169 Feuerwehrgerätehäuser im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit Feuerwehrleuten besetzt.
Auch die Feuerwehr Marburg-Cappel besetzte ihre Funkzentrale. Somit war sichergestellt, dass Mitbürger die einen Notruf absetzten mussten einen zentralen Ansprechpartner hatten. Der Notruf wäre dann über Funk direkt an die Rettungsleistelle, wo sonst alle Feuerwehr- und Rettungsdienstnotrufe zusammenlaufen, weitergeleitet worden.
In der Feuerwehr Marburg-Cappel übernahm Carsten Jöstingmeier den ersten Dienst. Da niemand wusste, wie lange eine Reparatur dauert, und man daher von einer längeren Störung des Telefonnetzes ausgehen musste, standen schon Kameraden bereit, welche ihn abgelöst und weitere Dienste übernommen hätten. Der Notruf wäre so auch über einen längeren Zeitraum sichergestellt gewesen. Doch es kam zum Glück anders!
Die Telekom arbeitete mit Hochdruck an der Behebung der Störung. Gegen 15 Uhr war die Störung laut Telekom wieder behoben, sie habe „rund drei Stunden“ angedauert, wie eine Sprecherin erläuterte. Ursache für die Störung war demnach ein beschädigtes Bauteil, das aufgrund eines Fehlers in der Spannungsversorgung ausgetauscht werden musste. Die Sprecherin sagte, es sei „lediglich der Vorwahlbereich 06421“ betroffen gewesen - wie viele Kunden nicht telefonieren konnten, wusste sie nicht.
Doch die Auswirkungen der Störungen machten sich auch über den genannten Vorwahlbereich hinaus bemerkbar. Warum die Leitungen auch außerhalb Marburgs ausgefallen sind, konnte die Telekom-Sprecherin nicht sagen. "Es kann natürlich sein, dass die Reparaturarbeiten punktuell weiter durchgeschlagen sind“, sagte sie.
Zwischenzeitlich hatte die Telekom einen Teil der Notrufleitungen auch zur Rettungsleitstelle in Gießen umgeleitet.
Der Krisenstab im Gefahrenabwehrzentrum wurde um kurz vor 17 Uhr wieder aufgelöst, wie Stephan Schienbein erläuterte. Von der Leitstelle in Gießen wurden in dieser Zeit demnach neun Rettungsdiensteinsätze und zwei Hilfeleistungseinsätze der Feuerwehr weitergegeben. Aus den Feuerwehrhäusern waren keine Einsätze vermittelt worden, „wir waren gut vorbereitet, da darf man keine Kompromisse machen. Denn an einem Notruf kann ein Menschenleben hängen“.
Die Landrätin Kirtsen Fründt betonte: "An einem Notruf kann ein Menschenleben hängen. Deshalb haben wir hier mit hohem Aufwand schnell eine Alternativmöglichkeit schaffen müssen. Das hat sehr gut funktioniert“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. Sie dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krisenstabes und der Leitstelle für den hochprofessionellen Einsatz. Zudem habe sich gezeigt, dass in einer solchen Situation die Freiwilligen Feuerwehren mit Standorten in nahezu jedem Orts- und Stadtteil unverzichtbar seien, um schnelle Hilfe zu gewährleisten. „Ich danke auch den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren für ihren Einsatz in Situation“.
Insgesamt waren im Landkreis laut Schienbein rund 360 Kräfte im Einsatz. Nachdem die Telekom mitgeteilt hatte, dass die Störung behoben sei, habe man zur Sicherheit die Notrufleitungen aus allen Kommunen noch einmal getestet.
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